Anarchie, Bitcoin und Chaos

Ist Anarchie gleich Chaos? Was ist dann Anomie?

Was ist Anarchie?

So gut wie jeder, der auf der Straße gefragt werden würde, würde antworten, dass Anarchie Chaos beschreibt. In Wirklichkeit steht Anarchie für eine Welt, in der Menschen frei, gleichberechtigt und selbstverantwortlich miteinander leben und Regeln einhalten ohne einen Staat oder sonst irgendeine Herrschaftsform, welche die Einhaltung dieser Regeln kontrolliert. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet “keine Herrschaft”. Jegliche Herrschaft begründet sich auf der Annahme, dass Menschen allein nicht fähig seien, Gesetze und Regeln einzuhalten. Dabei ist der Staat selbst der größte Beweis dafür, dass Menschen dazu fähig sind. Denn niemand außer die Menschen selbst halten den Staat und dessen Staatsvertrag aufrecht.

Anarchie = Rules without Rulers

Was ist Anomie?

Anomie ist das, was man eigentlich unter Anarchie und Chaos versteht. Ein sozialer Zustand, in dem die Regeln und Normen, die das Verhalten in einer Gesellschaft bestimmen, unsicher oder unklar sind. Es kann zu einem Gefühl der Orientierungslosigkeit und des Mangels an Verbindlichkeit führen. Anomie kann in einer Gesellschaft auftreten, wenn es keine klaren Regeln oder Normen gibt, an die sich die Menschen halten können, oder wenn die Regeln und Normen in Konflikt miteinander stehen. Anomie kann auch durch tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen, wie beispielsweise einem Wandel der Wirtschaft oder der politischen Strukturen, ausgelöst werden.

Anomie = No Rules no Rulers

Es gibt also einen wichtigen Unterschied zwischen Anarchie und Chaos:

Anarchie ist die Idee, in Freiheit und ohne Herrschaft friedlich unter gemeinsamen Regeln zu leben, während Anomie ein sozialer Unruhezustand (Chaos) ist, der durch das Fehlen klarer Regeln und Normen in einer Gesellschaft zustande kommt.

Wurden wir belogen?

Irgendwie merkwürdig., wie sehr wir das Wort Anarchie mit Chaos verbinden, obwohl es doch das komplette Gegenteil zu sein scheint. Schauen wir uns Anarchie noch etwas genauer an. Wie kann es sein, dass Menschen friedlich zusammenleben können, ohne eine Herrschaftsform, die Ordnung garantiert?

Arbeitsteilung

Da die Kooperation und Arbeitsteilung zu Spezialisierung, mehr Produktion und Wohlstand führen, steckt im freien Markt (Sondereigentum) bereits die Lösung für ein friedliches Zusammenleben. Bisher war es aufgrund eines staatlich kontrollierten Zentralbankgeldes nicht möglich, einen freien Markt zu realisieren, doch Bitcoin als unabhängiges, dezentrales, nicht konfiszierbares Geld schafft hier einen Quantensprung in der Geschichte der Menschheit.

Bitcoin schafft Regeln

  1. Nur der Besitzer kann Transaktionen signieren (Konfiszierungs-Resistenz)
  2. Jeder kann ohne Erlaubnis Werte in Bitcoin speichern und bewegen (Zensur-Resistenz)
  3. Es wird nur 21 Millionen Bitcoins geben (Inflations-Resistenz)
  4. Alle Nutzer können selbst die Regeln von Bitcoin verifizieren (Fälschungssicherheit)

Durch rein freiwillige Teilnahme und Verwendung an Bitcoin akzeptiert jeder dessen Norm. Ein somit auf Freiwilligkeit basierender Gesellschaftsvertrag entsteht.

Natürlicher Incentive zur Kooperation:

Bitcoin ist reine Information und dadurch hat der Bürger die Möglichkeit, seine geleistete Arbeit in einem nicht inflationierenden Asset wie Bitcoin zu speichern. Dadurch, dass man nur unter enormer Gewalt an den Private Key des anderen gelangt, besteht ein natürlicher Anreiz zu Kooperation. Da Handel und füreinander Arbeiten psychologisch gesehen eine geringere Hürde aufweist, als dem anderen Schmerzen zuzufügen.

Um ihre Existenz zu begründen, predigen die Herrschenden dem Volk, dass der Mensch dem Menschen ein Wolf sei und deshalb eine vorherrschende Klasse für Ordnung sorgen müsse.

Die folgende Geschichte spricht von einem anderen Weltbild:

Ein alter indianischer Schamane unterrichtet seine Enkel in der Kunst des Heilens. Er erzählt ihnen davon, dass in ihnen wie in jedem anderen Menschen zwei Wölfe leben und miteinander kämpfen.

„Einer der Wölfe ist derjenige, der Krankheit erzeugt“, erzählte der Schamane. „Er ernährt sich von Angst, Wut, Eifersucht, Neid, Selbstzweifeln. Der andere Wolf erhält die Gesundheit. Dieser Wolf ernährt sich von Liebe, Mitgefühl, Demut, Selbstvertrauen, Glück, Freude und Wohlgefühl.“

Die Enkel hören sich das an und nach einer kurzen Weile will der Schamane mit dem Unterricht fortfahren, da meldet sich einer der Enkel: „Einen Augenblick bitte, Großvater, du hast uns noch nicht verraten, welcher der Wölfe den Kampf gewinnt.“

Da antwortet der Schamane: „Aber ist das nicht offensichtlich? Es gewinnt immer der Wolf, den du fütterst!“

Geschichte eines alten Schamanen

Die Geschichte erzählt uns, dass in uns das Gute wie das Böse angelegt ist und wir alle selbst in der Verantwortung sind, wofür wir uns entscheiden.

Unter Bitcoinern gibt es den Spruch “Bitcoin is applied anarchism” (Bitcoin ist angewendeter Anarchismus). Wenn dich der Artikel überzeugt hat, kannst du also heute damit anfangen, indem du anfängst Satoshis zu stapeln!

Für alle die tiefer in das Thema Anarchie eintauchen wollen, empfehle ich das Buch von John Hasnas:

Deutsche Übersetzung: Die Offensichtlichkeit der Anarchie (PDF)

Wer mehr über das Thema Bitcoin erfahren möchte, kann im Rabbithole vorbeischauen!

Michael
Michael

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