Ist Wählen ein geeigntes Mittel für Frieden und Freiheit? Ist es eine Pflicht oder sogar eine Frage der Moral? Hast du jemals darüber nachgedacht, was es wirklich bedeutet, deine Stimme bei einer Wahl abzugeben? Oft wird uns gesagt, dass Wählen eine Bürgerpflicht ist, ein unverzichtbares Element der Demokratie. Doch welche Konsequenzen hat es tatsächlich, wenn wir unsere Stimme abgeben?
Diese Frage stellte sich mir erneut bei den jüngsten US-Wahlen, insbesondere da selbst in der Bitcoin-Community viele energisch für das Wählen plädierten. Ihr Grund: Der ihrer Meinung nach „richtige Kandidat“ versprach, den seit etwa zehn Jahren inhaftierten Gründer von Silk Road, Ross Ulbricht, zu begnadigen. Ist es nicht widersprüchlich, sich zu wünschen, dass niemand über dem Gesetz steht und gleichzeitig zu hoffen, dass der gewählte Präsident sich über das Gesetz erheben kann und die Macht hat, jemanden zu begnadigen?
In einer Gesellschaft, die Wahlen als den Inbegriff der Demokratie feiert, stellt sich bei genauerer Betrachtung die Frage: Ist es wirklich moralisch, sich an diesem Prozess zu beteiligen? Die meisten wünschen sich ein friedliches Leben, doch ist Wählen gehen tatsächlich das geeignete Mittel um das zu erreichen? Vielleicht ist es an der Zeit, das Wählen aus einer völlig anderen Perspektive zu betrachten – nicht nur als einen Akt der demokratischen Mitbestimmung, sondern auch als eine Zustimmung zu den bestehenden Machtstrukturen.
Wie können wir sicherstellen, dass unsere Handlungen wirklich mit unseren Idealen von Freiheit und friedlichem Miteinander übereinstimmen?
Inhalt
- Die Moral des Wählens
- Unterstützung eines fehlerhaften Systems
- Die wahre Motivation der Politiker
- Rechts oder Links?
- Die Suche nach Alternativen
- Gesetze vs. Regeln
- Hoppe`s Privatrechtsordnung
- Der Übergang: Evolution statt Revolution
- Bitcoin: Ein Mittel zur Selbstbestimmung
- Fazit
1. Die Moral des Wählens
Wenn du nicht Wählen gehst, brauchst du dich hinterher nicht beschweren!
Wählersprech
In der Diskussion über Wählen wird oft behauptet, dass diejenigen, die nicht wählen, kein Recht haben, sich zu beschweren. Doch diese Aussage wirft tiefgreifende Fragen auf. Bedeutet das, dass Menschen in repressiven Regimen, wie Juden unter Hitler, Chinesen unter Mao oder Russen unter Stalin, die nicht wählen konnten oder wollten, kein Recht auf Beschwerde hatten? Sollten nicht gerade diejenigen, die sich bewusst von einem System distanzieren, das auf Machtverteilung durch Wahlen beruht, das Recht haben, ihre Stimme gegen Unterdrückung zu erheben?
Indoktrination und Loyalität
Patriotische oder nationalistische Gefühle sind nicht von Natur aus gegeben, sondern werden durch Erziehung und Indoktrination anerzogen. Diese Indoktrination führt zu einer unkritischen Loyalität gegenüber dem Land und der herrschenden Klasse. Menschen werden dazu gebracht, das System zu verteidigen, auch wenn es ihre eigenen Interessen untergräbt.
Verdrehung des Begriffs „Land“
Der Begriff „Land“ wird oft romantisch verklärt, doch in Wirklichkeit handelt es sich um das territoriale Herrschaftsgebiet einer bestimmten Klasse von Machthabern. Die Vorstellung, dass man sein Land lieben sollte, ist eine Manipulation, um die Herrschaft der Eliten zu sichern. Anstatt sich auf Freiheit und Gerechtigkeit zu konzentrieren, werden die Menschen angeleitet, einer bestimmten Gruppe von Machthabern treu zu dienen.
Das „Kraben„-Phänomen
Du kannst ja das Land verlassen! Wenn es dir hier nicht passt!
Wählersprech
Die Aussage „Wenn es dir hier nicht passt, kannst du ja gehen“ wird häufig nicht von den Herrschenden selbst geäußert, sondern von anderen Mitgliedern der Gesellschaft, die durch Indoktrination gelernt haben, ihre eigene Unterdrückung zu akzeptieren. Ähnlich wie Krabben in einem Eimer, die eine entkommende Krabbe zurückziehen, verteidigen diese Menschen das bestehende System und kritisieren diejenigen, die es infrage stellen. Dieses Verhalten zeigt, wie effektiv die Manipulation durch die herrschende Klasse sein kann, indem sie Loyalität und Verteidigung des Status quo innerhalb der unterdrückten Gruppe selbst verankert.
Vergleich mit dem „Battered Citizen Syndrome“
Diese Loyalität ähnelt dem „Battered Citizen Syndrome„, bei dem ein misshandeltes Opfer seinen Peiniger verteidigt. Die Indoktrination erzeugt ein Trauma-Band, das es den Menschen schwer macht, die Realität ihrer eigenen Unterdrückung zu erkennen. Sie sind bereit, ihre eigenen Rechte aufzugeben, um sich der herrschenden Klasse unterzuordnen.
Verlust der Freiheit
Indem Menschen ihre Loyalität auf die Nation und die Regierung richten, verlieren sie den Fokus auf ihre persönliche Freiheit. Sie sind bereit, ihre eigenen Rechte und Freiheiten zu opfern, um sich einem System zu unterwerfen, das sie letztlich kontrolliert und unterdrückt. Diejenigen, die dieses System hinterfragen, werden oft als Bedrohung angesehen und kritisiert.
Komplizenschaft durch Wählen
Hast du jemals darüber nachgedacht, dass deine Stimme bei einer Wahl mehr als nur eine Unterstützung für einen Kandidaten oder eine Partei ist? Sie ist eine Ermächtigung. Indem du wählst, gibst du jemandem das Recht, in deinem Namen zu handeln – und oft bedeutet das auch die Legitimierung, Gewalt auszuüben. Dies führt zu der philosophischen Frage: Wie kannst du jemandem das Recht geben, Gewalt anzuwenden, wenn du selbst dieses Recht gar nicht besitzt?
„Recht ist, was mir Recht ist.“ Wenn es dir nicht recht ist, dass jemand Gewalt oder Zwang über dich ausübt, dann ist Wählen wohl ein ungeeignetes Mittel, um in Einklang mit deinen inneren Werten zu leben.
Wenn du einem Politiker deine Stimme gibst, erlaubst du ihm oder ihr, Gesetze zu verabschieden und Zwang auszuüben. Mit diesen Gesetze können sie Steuern erheben, Kriege führen oder individuelle Freiheiten einschränken. All dies geschieht unter dem Deckmantel der Legitimität, die du durch deine Stimme gewährt hast. Aber ist es moralisch vertretbar und überhaupt logisch möglich, jemandem das Recht zu geben, über andere zu herrschen, wenn du selbst gar nicht über dieses Recht verfügst?
Wenn du wählst, nimmst du an einem gesellschaftlichen Ritual teil, das impliziert, dass du das Spiel verstehst und akzeptierst. Du zeigst der Welt, dass du damit einverstanden bist, dass, egal wer dieses Spiel gewinnt, er oder sie das moralische Recht hat, nicht nur dich, sondern auch 80 Millionen andere Menschen, die du nicht einmal kennst, mit Gewalt zu dominieren.1
2. Unterstützung eines fehlerhaften Systems
Du glaubst, es hört auf, wenn du gehorchst,
doch es geht weiter, weil du gehorchst.
Wenn du wählst, unterstützt du ein System, das möglicherweise von Grund auf fehlerhaft und korrupt ist und auf Gewalt und Zwang beruht. Stell dir vor, du versuchst Kopfschmerzen zu lindern, indem du dir mit einem Hammer auf den Zeh schlägst – absurd, oder? Genau das könnte das Wählen sein: eine Handlung, die das bestehende Problem nur noch verschlimmert. Indem du deine Stimme abgibst, legitimierst du ein System, das oft nicht deine Interessen vertritt, sondern die Machtstrukturen erhält, die uns alle beherrschen.
Kurzfristige Gewinne versus langfristige Konsequenzen
Wählen lässt sich als ein Austausch langfristiger Verantwortung gegen kurzfristige Versprechen verstehen. Es mag verlockend erscheinen, für einen Kandidaten zu stimmen, der verspricht, eine bestimmte politische Entscheidung zu treffen, wie etwa die Freilassung von Ross Ulbricht. Doch dabei unterstützt man ein System, das genau diese Machtstrukturen aufrechterhält. Während du bedauerst, dass Einzelne so viel Macht haben, um Unschuldige ins Gefängnis zu stecken, möchtest du gleichzeitig diesen gleichen Personen die Macht anvertrauen, um deren Freilassung zu bewirken?
Glaubst du wirklich, den Krieg zu beenden, indem du diesen oder jenen Politiker wählst? Kriege entstehen nicht, weil Menschen unpolitisch sind, sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern und auf sich und ihre Mitmenschen achten. Sie entstehen, weil Menschen ihre Probleme auf andere projizieren, ihre Verantwortung zur Lösung dieser an Anführer abgeben und dadurch diesen die Macht geben, Kriege zu führen.
Eine niedrige Zeitpräferenz (Low-Time-Preference) bedeutet, der Versuchung zu widerstehen, kurzfristig in den Markt oder in politische Systeme einzugreifen und langfristig zu denken. Es mag verlockend sein, zu glauben, mit deiner Stimme auf dem Wahlzettel die Welt zu retten. Doch die Realität ist, dass du damit jemandem die Macht gibst, dich und deine Nachbarn zu beherrschen, auszurauben und Kriege zu führen.
Schwarmintelligenz durch freie Marktwirtschaft vs. repräsentative Demokratie
Die repräsentative Demokratie wie wir sie kennen, gilt oft als ideales System für Mitbestimmung und Gleichheit, doch in der Praxis kann sie die kollektive Intelligenz und individuelle Kreativität einschränken. Ein zentrales Problem der repräsentativen Demokratie ist die kollektive Entscheidungsfindung, die oft zu einem Kompromiss führt, der die besten Ideen und innovativen Ansätze verwässert. In einem System, in dem viele Stimmen gehört werden müssen, besteht die Gefahr, dass die individuellen Beiträge und kreativen Lösungen der Einzelnen in der Masse untergehen.
In einem freiem Markt gewinnt die beste Idee. Bei Wahlen gewinnt der, der die Massen bzw. die Politik kontrolliert.
Darüber hinaus kann die demokratische Struktur dazu führen, dass Entscheidungen von einer Mehrheit getroffen werden, die möglicherweise nicht über das notwendige Fachwissen oder die Einsicht verfügt, um komplexe Probleme effektiv zu lösen. Dies kann dazu führen, dass wertvolle Ideen und Ansätze, die von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen stammen, nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen. Stattdessen wird oft der Status quo aufrechterhalten, da die Angst vor Veränderungen und die Bevorzugung populärer Meinungen die Innovationskraft hemmen.
Ein weiteres Problem ist die Möglichkeit von Lobbyismus und Einflussnahme durch mächtige Interessengruppen. In einem demokratischen System können große Unternehmen und Organisationen durch finanzielle Mittel und politische Verbindungen ihre Interessen durchsetzen, was es kleinen Start-ups und innovativen Individuen erschwert, Gehör zu finden und ihre Ideen zu verwirklichen. Diese Dynamik kann dazu führen, dass monopolartige Strukturen entstehen, die den Wettbewerb und die Kreativität ersticken.
Die Marktwirtschaft ist eine Demokratie , in der jeder Groschen eine Wahlstimme gibt. Der Reichtum erfolgreicher Geschäftsleute ist das Ergebnis eines Plebiszits der Konsumenten.
Ludwig von Mises, Ökonom und Philosoph
Demokratische Entscheidungsprozesse werden oft als zur Förderung von Schwarmintelligenz angesehen, doch in der Praxis können sie individuelle Freiheiten und Innovationskraft eher einschränken. Ein System, das auf der Freiheit und Kreativität des Einzelnen basiert, könnte effektiver darin sein, neue Ideen zu entwickeln und voranzutreiben, während die kollektive Natur der Demokratie dazu neigt, diese Potenziale zu begrenzen.
Demokratie macht asozial
In einer repräsentativen Demokratie, insbesondere in einem Sozialstaat mit hohen Steuern, neigen Menschen dazu, ihre Verantwortung auf gewählte Herrscher oder Institutionen zu übertragen. Wenn Passanten beispielsweise einen Obdachlosen sehen, fragen sie sich oft, warum der Staat sich nicht darum kümmert, schließlich zahlen sie bereits hohe Steuern, damit solche Probleme gelöst werden.
Das erinnert an den „Bystander-Effekt“2 oder „Zuschauer-Effekt“. Dieser beschreibt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Einzelne in einer Notsituation helfen, abnimmt, je mehr Menschen anwesend sind. Ein bekanntes Beispiel für den Bystander-Effekt ist der Unfall mit dem zweijährigen Mädchen in Foshan 2011, bei dem das Kind mehrfach von einem Auto überfahren und von über einem Dutzend Passanten ignoriert wurde.
Eine der Ursachen für dieses Phänomen ist die Verantwortungsdiffusion: Jeder denkt, die Verantwortung, einzugreifen, sei auf alle Anwesenden verteilt – damit scheint bei mehr anwesenden Menschen der eigene Anteil an der Verantwortung subjektiv geringer.
Im Gegensatz dazu würde ein Mensch, der die Verantwortung bei sich sieht, nicht auf den Sozialstaat baut, keine Zwangsabgaben zahlt und in der Fülle lebt, wahrscheinlich von sich aus helfen und sein Umfeld verbessern wollen. Wenn um ihn herum Elend herrscht, hätte er schließlich auch kein schönes Leben. Er hätte aus sich heraus einen stärkeren Anreiz, aktiv zu werden.
In einer solchen Umgebung verringert sich die Verantwortungsdiffusion, da die Verantwortung nicht auf den Staat oder andere abgewälzt wird, sondern beim Individuum verbleibt. Dies fördert eine Gesellschaft, in der Menschen aus eigenem Antrieb handeln und sich gegenseitig unterstützen, anstatt darauf zu warten, dass eine zentrale Autorität eingreift. Daraus lässt sich schließen, dass eine dezentralisierte Verantwortung potenziell zu mehr sozialem Engagement und einer stärkeren Gemeinschaft führen kann.
Wellblechhütten und Luxusvillen
Wenn um ihn herum Elend herrscht, hätte er schließlich auch kein schönes Leben.
Wer schon einmal in ärmeren Ländern unterwegs war, kennt das Phänomen: Reiche Familien leben in Villen mit Pool, oft in Gated Communities, die direkt an Wellblechhütten grenzen. Dieses Bild ist nicht das Ergebnis böswilligen Handelns, das den Ruf nach staatlichem Eingreifen rechtfertigen könnte, um solche Missstände zu verhindern. Vielmehr sind diese Zustände das Resultat von staatlichen Interventionen wie Inflation, Steuern, dem Cantillon-Effekt, Importzöllen sowie der Ausbeutung durch globale Finanzinstitutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank.
Inflation
Inflation3 entwertet das Geld der Menschen, wodurch die Kaufkraft der ärmeren Bevölkerung sinkt, während wohlhabendere Personen oft in der Lage sind, ihr Vermögen in inflationssichere Anlagen zu investieren und mit Hilfe von Krediten zu vermehren.
Steuern
Steuern4 belasten vor allem die unteren Einkommensschichten, da sie einen größeren Teil ihres Einkommens für grundlegende Bedürfnisse aufwenden müssen.
Cantillon-Effekt
Der Cantillon-Effekt5 beschreibt, wie neue Geldschöpfung ungleich verteilt wird: Diejenigen, die zuerst Zugang zu neuem Geld haben, wie Banker und Politiker, profitieren, da die Ausweitung der Geldmenge noch nicht in den Assets eingepreist ist, während die späteren Empfänger unter der Geldentwertung durch Inflation leiden.
Importzölle
Importzölle6 erhöhen die Preise für importierte Waren, was vor allem ärmere Haushalte trifft, die auf diese Produkte angewiesen sind, während wohlhabendere Konsumenten oft in der Lage sind, die höheren Kosten zu tragen oder auf alternative Produkte auszuweichen.
Zusätzlich tragen Institutionen wie der IWF und die Weltbank zur Ausbeutung von Ländern der Dritten Welt bei. In seinem Buch „Hidden Repression“7 beschreibt Alex Gladstein, wie diese Institutionen, die ursprünglich gegründet wurden, um Ländern bei der Überwindung von Finanzkrisen zu helfen, diese stattdessen oft in eine Schuldenfalle führen und die Entwicklungsländer in Abhängigkeiten treiben. Ihre Kredite und Strukturanpassungspolitiken haben die armen Länder gezwungen, sich auf die Produktion von Gütern für den westlichen Konsum zu konzentrieren, anstatt die eigene Industrie und den Binnenkonsum zu fördern.
Eine Frage der Effizienz
Es mag für den ein oder anderen offensichtlich sein, dass jede Transaktion zwischen zwei Parteien effizienter ist, wenn kein Dritter involviert ist. Und doch scheinen 64,8% der Menschen in Deutschland laut Wahlbeteiligung Gegenteiliges zu glauben.
Wenn du etwas verkaufst und ich es kaufe, entsteht eine direkte und effiziente Beziehung. Warum sollte ein Dritter, wie der Staat, dazwischentreten und Teil des Wertes abzweigen, nur um Bürokratie zu finanzieren und letztlich Dienstleistungen wie Polizei oder Müllabfuhr bereitzustellen? Diese Einmischung führt zu höheren Kosten und geringerer Qualität, da der Anreiz fehlt, die Bedürfnisse der Konsumenten bestmöglich zu befriedigen.
Wären diese Dienstleistungen privat organisiert, würden sie in einem freien Markt um deine Aufmerksamkeit und dein Geld wetteifern. Die Konkurrenz würde dafür sorgen, dass die Kosten niedrig und die Qualität hoch wären. Du könntest einfach den Anbieter wählen, der dir am besten passt, und dabei hättest du mehr Geld in der Tasche, weil du keine Steuern zahlen müsstest.
3. Die wahre Motivation der Politiker
Macht korrumpiert, und absolute Macht korrumpiert absolut.
Lord Acton
Hast du dich jemals gefragt, warum Menschen in die Politik gehen? Sie versprechen, deine Probleme zu lösen, doch selten hörst du von ihnen den Aufruf zur Eigenverantwortung: „Lös deine Probleme selbst!“ Das demokratische System neigt dazu, die Bürger dazu zu ermutigen, ihre Verantwortung abzugeben, indem es den Anschein erweckt, dass andere besser geeignet sind, ihre Angelegenheiten zu regeln. Aber hast du in Betracht gezogen, deine Herausforderungen eigenständig anzugehen, anstatt jemandem die Erlaubnis zu geben, mit Gewalt in dein Leben einzugreifen?
Taten statt Worte – Proof of Work statt Proof of Word
Die Idee von „Taten statt Worte“ lässt sich hervorragend mit dem Konzept von „Proof of Work“ im Gegensatz zu „Proof of Word“ veranschaulichen. Im Wesentlichen zählen nicht Versprechen oder Rhetorik, sondern konkrete Handlungen und deren Ergebnisse.
In der politischen Sphäre sehen wir oft, dass Politiker gewählt werden, um Macht auszuüben und Entscheidungen zu treffen, die tief in das Leben der Bürger eingreifen. Diese Politiker schaffen selten einen direkten Mehrwert; stattdessen intervenieren sie in den freien Markt und verursachen häufig mehr Schaden als Nutzen. Sie leben von den Zwangsabgaben der Steuerzahler und sind mehr damit beschäftigt, ihre Position zu sichern, als produktive Lösungen zu finden. Ihre Reden sind oft voller Versprechungen, doch es fehlt an substanziellen Taten, die tatsächliche Verbesserungen bringen.8
Im Gegensatz dazu steht das Prinzip des „Proof of Work“, das in der Welt von Bitcoin Anwendung findet. Hier zählt die tatsächliche Arbeit – die Rechenleistung, die zur Sicherung des Netzwerks aufgewendet wird – als Beweis für Wert und Sicherheit. Dieses Modell kann als Metapher dienen, um die Bedeutung von Handlungen gegenüber bloßen Worten zu betonen.
Ist es nicht an der Zeit, die Rolle des Individuums in der Gesellschaft neu zu überdenken und die Verantwortung für das eigene Leben zurückzunehmen? Anstatt sich auf Politiker zu verlassen, die oft mehr reden als handeln, könnten wir uns stärker auf individuelle Initiativen und unternehmerisches Handeln konzentrieren, die echten Mehrwert schaffen. Diese Umorientierung könnte den Weg für eine freiere und selbstbestimmtere Gesellschaft ebnen, in der Menschen durch ihre eigenen Taten und nicht durch leere Worte definiert werden.
4. Lieber Rechts oder Links?
Die Begriffe „rechts“ und „links“ stammen aus der Zeit der Französischen Revolution9, als sich die politischen Kräfte im Parlament räumlich gegenüberstanden: Rechts saßen die Monarchisten und Feudalherren, während sich links die Bauern und Revolutionäre versammelten, die sich kollektiviert hatten, um gegen die bestehende Ordnung vorzugehen. Diese Einteilung spiegelte die grundlegende Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichen Formen des Zusammenlebens wider – sei es die Herrschaft eines Einzelnen, wie eines Königs, oder die eines Kollektivs.
Was beide dabei eint, ist der Wunsch nach einer friedlicheren und gerechteren Welt, während beide dabei ungünstige Mittel dafür wählen, um ihre Ziele zu erreichen.
Historisch gesehen ergab es Sinn, dass eine zentrale Figur, wie ein König, die Macht erhielt, um auf die Felder und Höfe der Bauern aufzupassen und ihr Eigentum zu garantieren. Diese Funktion des Schutzes wurde jedoch oft ausgenutzt, was letztlich zu Revolutionen führte. Die Macht, die ursprünglich zum Schutz gedacht war, wurde zum Instrument der Unterdrückung, was den Aufstand der Unterdrückten provozierte – wie ein Pendel, das in die andere Richtung ausschlägt.
Monarchie und Demokratie
Ein Vergleich zwischen Monarchie und Demokratie zeigt, dass Könige zwar durch Geburt an die Macht kommen und möglicherweise schlecht regieren können, jedoch durch familiäre und dynastische Interessen eine gewisse Kontrolle erfahren. Diese langfristige Perspektive ähnelt dem Konzept des Eigentums:
Gib einem Menschen das Eigentumsrecht an einem trostlosen Felsen und er wird ihn in einen Garten verwandeln; gib ihm eine neunjährige Pacht an einem fremden Garten, und er wird ihn in eine Wüste verwandeln. Die Magie des Eigentums verwandelt Sand in Gold.
Arthur Young, Agrarwissenschaftler
Im Gegensatz dazu neigen Demokratien dazu, Menschen an die Macht zu bringen, die populistische Versprechen machen, um kurzfristig Wählerstimmen zu gewinnen, 4 Jahre Macht ausüben zu dürfen und ein besseres Gehalt zu bekommen. Diese Struktur kann die Risiken für schlechte Regierungsführung erhöhen, da sie oft die Wahl von Politikern begünstigt, die auf schnelle Erfolge und Beliebtheit setzen, anstatt auf nachhaltige Lösungen.
Zurück zur französischen Revolution…
In dem Moment, als sich die Feudalherren auf das Spiel der Demokratie einließen, öffneten sie Tür und Tor für die Verwässerung des Privateigentums. Denn Demokratie ist nichts weiter als ein Bauerntrick, bei dem Eigentum zur Abstimmung gestellt wird und Menschen enteignet werden.
Ein Bauerntrick?
Stell dir vor, zehn Menschen entdeckten unabhängig voneinander jeweils drei Edelsteine. Anstatt zu streiten, einigten sie sich darauf, dass der Finder ein Eigentumsrecht darauf hat. Auch Tauschhandel oder selbst hergestellte Güter wurden als Besitz anerkannt. Alle lebten friedlich und glücklich miteinander bis eines Tages herauskam, dass einer dieser Menschen mehr Glück hatte als die anderen und 10 Edelsteine fand.
Bis dahin noch kein Problem, doch leider war einer neidisch, dass der eine mehr hatte. Er wusste, alleine könnte er sich die Edelsteine nicht aneignen, ohne bei den anderen schlecht angesehen zu werden. Also begann er, Politik zu betreiben, und behauptete, derjenige mit den zehn Edelsteinen führe etwas im Schilde. Er machte Werbung für die Demokratie, versprach allen, dass es ihnen nach Wahlen besser ginge und ließ schließlich über das „Gemeinwohl“ abstimmen.
Alle mussten nun einen prozentualen Anteil ihrer Edelsteine abgeben. Diejenigen mit drei Edelsteinen gaben einen ab, derjenige mit zehn musste vier abgeben. Der Initiator dieser Bewegung ließ sich zum Verwalter des Gemeinwohls wählen. Er nahm die 13 Edelsteine, zahlte sich 6 davon als Gehalt aus und verwendete die restlichen, um Straßen und Schulen zu bauen. In den Schulen lehrte man, dass nur der Verwalter des Gemeinwohls in der Lage sei, Straßen zu bauen, um jegliche Zweifel an diesem System im Keim zu ersticken. Nun hatte er die meisten Edelsteine und konnte über alle anderen herrschen.
Wie sähe unser Leben ohne Herrschaft aus – ist das überhaupt möglich?10
Was früher Monarchisten und Feudalherren waren, steht heute für Unternehmer, Kapitalisten, freie Marktwirtschaft. Die Bauern und Revolutionäre stehen heute für Arbeitnehmer, Sozialisten und Politiker.
Wer als 20-Jähriger kein Linker ist, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch ein Linker ist, hat keinen Verstand.
Winston Churchill
Hat dann der, der mit 40 Rechts wählt, mehr Verstand? Nein.
Denn Beide wählen ungeeignete Mittel um ihre Ziele zu erreichen. Ihnen ist nicht bewusst, dass sie mehr miteinander gemein haben durch ihre etatistischen (staatszentrierten) Ansichten als jemand, der seine Stimme nicht abgibt und sich für Freiheit und Eigenverantwortung stark macht.
Während Unternehmer und Befürworter des Privateigentums in der Regel eine freie Marktwirtschaft anstreben, erreichen sie durch ihre Wahlentscheidungen oft das genaue Gegenteil. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob jemand, der an Wahlen teilnimmt, überhaupt noch als rechts im Sinne einer freien Marktwirtschaft betrachtet werden kann.
Die AfD oder andere Parteien möchten sich vielleicht als Rechts bezeichnen, doch am Ende sind sie genauso im Kollektiv für Zwang und Enteignung, sofern sie nicht für die Abschaffung ihrer selbst sind.
Auch die Nazis waren offenkundig links, kollektivistisch, sozialistisch für Enteignung. Alle im Gleichschritt. Da war nichts von „rechts“, im Sinne von freiem Markt, Eigentum und Unternehmertum.11
Juden, die historisch betrachtet oft als wohlhabende Kaufleute und somit Kapitalisten angesehen wurden, wurden verfolgt.12
Links steht für die Teilnahme an Wahlen, sei es für Führer oder Parlamente, und für die Freigabe des Eigentums zur Abstimmung. Rechts hingegen bedeutet, arbeiten zu gehen und das Eigentum anderer zu respektieren. Rechts im Sinne freier Marktwirtschaft bedeutet ein Leben in Selbstverantwortung und nicht die Verantwortung an andere abzugeben, die dann Zwang auf dich und andere ausüben.
Der Zeitzeuge, Literaturwissenschaftler und Politiker Victor Klemperer, der unter den Nazis als Jude seinen Lehrstuhl als Professor verlor) schreibt in seinem Buch Ich will Zeugnis ablegen, bis zum letzten:
„Der Nationalsozialismus ist jetzt ganz oder fast ganz mit dem Bolschewismus identisch geworden; das leuchtet vielen von denen ein, die ihn noch vor kurzem als ‚Bollwerk gegen den Bolschewismus‘ und als ‚kleineres Übel‘ betrachteten.“
Victor Klemperer
Warum sollte ich zum Wählen gehen, um zu bestimmen, ob ich vom vermeintlich rechten oder vom linken Stiefel getreten werde? Wenn doch der eigentlich rechte Weg niemals durch Parteien und Wählen beschritten werden kann.
Vielleicht war das auch das, was Ludwig von Mises damals gemeint hat, als er selbst die liberal gesinnten Ökonomen als Sozialisten bezeichnete:
YOU’RE ALL A BUNCH OF SOCIALISTS!
(auf deutsch: IHR SEID ALLE EIN HAUFEN VON SOZIALISTEN!)
Bekanntes Zitat von Ludwig Von Mises bei einem Treffen der Mont Pelerin Society (1881 bis 1973)
Die Illusion der Wahlbeteiligung
Unabhängig davon, ob „Rechts“ oder Links bei Wahlen die Mehrheit erlangt, bleibt die entscheidende Größe die Wahlbeteiligung. Sie offenbart, wie viele Menschen bereit sind, einem System ihre Zustimmung zu geben, das sie letztlich knechtet, unabhängig davon, wer an die Macht kommt.
Ist es nicht an der Zeit, die Legitimität dieses Systems zu hinterfragen und darüber nachzudenken, wie echte Souveränität statt bloßer „Mitbestimmung“ aussehen könnte?
5. Die Suche nach Alternativen
Wäre es nicht sinnvoll, über den Tellerrand hinauszuschauen und nach echten Lösungen zu suchen, die außerhalb des bestehenden politischen Systems liegen? Vielleicht liegen die Lösungen ja bei dir selbst? Die moralische Verantwortung jedes Einzelnen besteht darin, nicht blind einem System zu folgen, das auf Zwang und Gewalt basiert.
Stattdessen könnten wir Wege finden, wie Menschen friedlich und freiwillig koexistieren können, ohne einen Aggressor, der systematisch Zwang ausübt. Doch ist das überhaupt möglich? Braucht es nicht jemanden, der darauf aufpasst, dass wir die Regeln einhalten?
Nein.
Der Staat existiert, weil wir seine Existenz legitimieren, eben weil wir in der Lage sind, uns auf Regeln und eine Ordnung zu einigen, ohne dass ein Dritter uns dazu zwingt. Wir selbst sind es, die diesem System seine Legitimation geben. Es ist das Ergebnis des freien übergeordneten Marktes. Der Staat ist ein Produkt der Nachfrage der Menschen, die sich zu schwach fühlen, um Entscheidungen selbst treffen zu wollen. Doch ist es nicht langsam Zeit für etwas Zwangloseres?
6. Gesetze vs. Regeln
Ganz ohne Zwang? Geht das überhaupt?
Regeln sind eine Oberkategorie, unter die Gesetze fallen können. Gesetze sind gewaltsam durchgesetzte Regeln, auf die man im Grunde verzichten kann.
Überflüssig sind Gesetze entweder deshalb, weil sich die Leute selbst auf freiwilliger Basis diese Regeln geben würden; wie zum Beispiel rechts auf der Straße zu fahren statt links oder quer durcheinander. Einfach aus eigenem Interesse einigen sich alle freiwillig auf diese Konvention. Das ist eine Regel, die nicht aufgezwungen werden muss und die das Gesetz, was wir heute haben, problemlos sofort ersetzen könnte, womit wahrscheinlich alle einverstanden wären.13
Ein weiteres Beispiel für eine Regel, die ohne gesetzliche Vorgaben entsteht, ist die Sprache. Menschen einigen sich oft spontan auf eine gemeinsame Sprache, um effektive Kommunikation zu ermöglichen. Diese Einigung geschieht durch soziale Interaktion und kulturelle Praktiken, was zeigt, dass freiwillige Übereinkünfte eine wesentliche Rolle im Zusammenleben spielen können.
Oder es sind Gesetze, die zu Unrecht bestehen, nicht auf einer freiwilligen Einigung beruhen und nur durch Zwang aufrecht erhalten werden können, wie zum Beispiel gesetzliche Wehrpflicht.
Aber was würde ohne Gesetze beispielsweise mit einem Gewalttäter passieren, der einfach wahllos Leute über den Haufen fährt? Könnte dies ohne Staat privatrechtlich geregelt werden?
7. Hoppe’s Privatrechtsordnung
Immer wieder stellt sich die Frage, wie eine solche Privatrechtsordnung14 aussehen könnte. Viele betrachten sie als Utopie, doch Hans-Hermann Hoppe, ein Vertreter der Österreichischen Schule der Ökonomie und ein prominenter Anarchokapitalist, hat ein konkretes Konzept entwickelt. In Hoppes Vision würde eine Privatrechtsordnung alle Dienstleistungen, einschließlich Polizei und Sicherheitsdienste, privat und wettbewerbsorientiert bereitstellen.
In einem solchen System wären private Sicherheitsdienste anstelle staatlicher Polizei für die Sicherheit der Bürger verantwortlich. Diese Firmen würden durch Verträge direkt mit ihren Kunden verbunden sein, was ihnen ermöglichen würde, effektiver und effizienter zu arbeiten, da sie in einem wettbewerbsorientierten Markt agieren. Die Beziehungen zwischen Individuen und Sicherheitsdiensten basierten auf freiwilligen Verträgen, sodass die Kunden die Anbieter wählen könnten, die am besten zu ihren Bedürfnissen und ihrem Budget passen.
Streitigkeiten würden nicht mehr vor staatlichen Gerichten verhandelt, sondern durch private Schiedsgerichte oder Mediationsdienste gelöst. Diese Institutionen würden ebenfalls in einem wettbewerbsorientierten Umfeld agieren, was Anreize für faire und effiziente Lösungen schaffen könnte. Versicherungsunternehmen könnten eine zentrale Rolle spielen, indem sie nicht nur finanzielle Risiken absichern, sondern auch Sicherheitsdienste koordinieren, um das Risiko von Verbrechen zu minimieren.
Auch die Nachfrage nach Hilfe für sozial Schwächere kann der freie Markt ohne weiteres bedienen, durch die Gründung eines Hilfsfonds oder einer Art von freiwilliger Gemeinschaftsorganisation, die darauf abzielt, Sicherheitsdienste für bedürftige Menschen bereitzustellen. Solche Fonds könnten durch Spenden, Mitgliedsbeiträge oder andere Formen der finanziellen Unterstützung finanziert werden. Die Idee wäre, dass die Gemeinschaft freiwillig zusammenarbeitet, um sicherzustellen, dass jeder Zugang zu grundlegenden Sicherheitsdiensten hat, unabhängig von seiner finanziellen Situation.
Ein weiterer Aspekt ist, dass in einem wettbewerbsorientierten Markt Sicherheitsdienste möglicherweise Anreize haben, auch einkommensschwächeren Menschen zu helfen, um ihre Reputation zu wahren und ein breiteres Klientel anzusprechen. Wenn Sicherheitsdienste erkennen, dass sie durch soziale Verantwortung und Unterstützung der Gemeinschaft positive Publicity und Kundenbindung gewinnen können, könnten sie bereit sein, ihre Dienstleistungen auch für weniger wohlhabende Personen anzubieten. In einem Staat, wo jeder die Sicherheit als eine vom Staat ausgehende Selbstverständlichkeit betrachtet, hat ein Sicherheitsunternehmen hingegen kaum einen Anreiz, etwas pro bono zu tun. Das gilt im übrigen für alle Unternehmen, denn kostengünstige Angebote für sozial Schwächere werden vom Staat immer unterboten. Mit anderen Worten, ohne Staat lohnt es sich wieder sozial zu sein.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in Hoppes System ist der Anreiz für friedliches Verhalten. Da alle Interaktionen freiwillig sind, hätten die Beteiligten ein starkes Interesse daran, kooperativ zu handeln, um ihre sozialen und geschäftlichen Beziehungen nicht zu gefährden. Der Schutz von Eigentum stünde im Mittelpunkt dieser Ordnung, und die Sicherheitsfirmen wären dafür verantwortlich, die Eigentumsrechte zu wahren. Der Wettbewerb zwischen verschiedenen Dienstleistern könnte zudem zu Innovationen und besseren Dienstleistungen führen, da Anbieter ständig nach Wegen suchen würden, ihre Angebote zu verbessern und die Zufriedenheit ihrer Kunden zu gewährleisten. In dieser Privatrechtsordnung wäre die Idee der Freiheit und Selbstbestimmung nicht nur ein Ideal, sondern eine gelebte Realität.
Eine zentrale Frage, die sich in diesem Kontext stellt, ist: Haben dann Menschen, die arm sind, keine Rechte? In einem System, in dem private Sicherheitsdienste und Schiedsgerichte agieren, könnte man befürchten, dass finanzielle Mittel über Gerechtigkeit entscheiden. Doch gerade hier zeigt sich der Vorteil eines wettbewerbsorientierten Marktes: Gerichte, die im freien Markt agieren, können sich Korruption nicht leisten. Während in unserem aktuellen System Politiker und Beamte oft aus privilegierten Schichten stammen und Richter häufig von staatlicher Seite ausgewählt oder bezahlt werden, ist es in einem freien Markt ohne ein Zweiklassensystem viel wahrscheinlicher, dass Menschen gerecht von einem Gericht beurteilt werden.
Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher als andere.
George Orwell
In einem solchen System wäre die Qualität der Rechtsprechung nicht von der sozialen oder politischen Schicht abhängig, sondern von der Fähigkeit der Anbieter, faire und transparente Dienstleistungen anzubieten. Dies würde dazu führen, dass auch die Rechte der weniger wohlhabenden Bürger gewahrt bleiben, da die Anbieter ein Interesse daran hätten, ihre Reputation zu schützen und ein breites Klientel zu bedienen.
Insgesamt könnte Hoppes Privatrechtsordnung eine gerechtere und effizientere Alternative zu bestehenden Systemen bieten, in der die Rechte aller Individuen, unabhängig von ihrem sozialen oder finanziellen Status, respektiert und geschützt werden.
8. Der Übergang: Evolution statt Revolution
Der Übergang zu Anarchie15 wird häufig mit Chaos oder gar Revolution assoziiert. Doch entgegen dieser Vorstellung handelt es sich um einen evolutionären Prozess, der aus der Basis der Gesellschaft heraus entsteht – ein „Bottom-Up“-Ansatz, der bei jedem Einzelnen beginnt. Dieser Wandel erfordert keine gewaltsame Umwälzung, sondern vielmehr eine persönliche Ermächtigung und die Entscheidung, sich von traditionellen Herrschaftsstrukturen zu lösen. Sobald du die Verantwortung für dein eigenes Leben übernimmst und dich von äußeren Machthabern unabhängig machst, kann und wird sich dein Leben positiv verändern.
Die Kraft der Kommunikation
Es beginnt im Alltag! Ein entscheidender Schritt in diesem evolutionären Prozess ist die Rückbesinnung auf die Kraft der Kommunikation. Vielleicht erscheint es zunächst absurd einfach, doch die Lösung vieler Probleme beginnt mit einem Gespräch.
Hast du es schon einmal versucht? Durch ehrliche und authentische Kommunikation können wir Missverständnisse mit unserem Chef, unserem Nachbarn oder sogar unseren Kindern klären. Diese Gespräche fördern nicht nur den gegenseitigen Respekt, sondern auch das Verständnis und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit, ohne auf Zwang oder Gewalt zurückzugreifen.
Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als eine Minute schießen.
Helmut Schmidt
Reflexion über unser Zusammenleben
Es lohnt sich, darüber nachzudenken, welches Vorbild wir für unsere Kinder sein wollen. Zeigen wir ihnen durch unser Verhalten wirklich, dass Gewalt und Zwang akzeptable Mittel sind, um Konflikte zu lösen? Oder können wir ihnen eine Welt zeigen, in der Probleme durch Dialog und gegenseitiges Verständnis gelöst werden? Der Übergang zu einer friedlicheren Gesellschaft beginnt damit, dass Menschen ihrem Zwang anwendenden Herrschaftssystem keine Legitimation mehr geben.
Ein historisches Beispiel: Das Weihnachtswunder von 1914
Ein bemerkenswertes Beispiel dafür, was passiert, wenn Menschen aufhören, ihr Herrschaftssystem zu legitimieren, ist das Weihnachtswunder von 1914. Mitten im Ersten Weltkrieg, am 24. Dezember, legten deutsche und britische Soldaten an der Westfront spontan ihre Waffen nieder und feierten gemeinsam Weihnachten. Dieser unerwartete Waffenstillstand zeigte, dass selbst im Angesicht von Krieg und Feindschaft die Möglichkeit besteht, Frieden zu schaffen, wenn Menschen sich entscheiden, die Barrieren der Feindschaft zu überwinden, ihre Befehle zu missachten und die gemeinsame Menschlichkeit zu erkennen.
Warum nur an Weihnachten menschlich sein?
Zurück zur Menschlichkeit
Es spielt keine Rolle, ob wir links, rechts, grün oder blau wählen. Solange wir wählen, legitimieren wir Zwang. Die entscheidende Frage ist also, ob wir uns für die Menschlichkeit entscheiden oder ob wir jemandem weiterhin die Macht geben, Gewalt und Zwang auszuüben, obwohl weder du noch der Gewählte ein Recht dazu haben.
Dieser evolutionäre Übergang zur Anarchie als Form des selbstbestimmten und friedlichen Zusammenlebens erfordert Mut und die Bereitschaft, alte Gewohnheiten abzulegen. Doch er eröffnet die Möglichkeit, eine Gesellschaft zu schaffen, die auf Freiheit, Verständnis und Kooperation basiert. Die Freiheit war noch nie so greifbar – und Bitcoin ist das entscheidende Werkzeug, das das Individuum dabei unterstützt.
9. Bitcoin: Ein Werkzeug zur Selbstermächtigung
Gib mir die Kontrolle über das Geld einer Nation, und es ist mir egal, wer die Gesetze macht.
Rothschild
Bitcoin stellt eine Alternative zum Wählen dar, die den traditionellen Machtstrukturen die Grundlage entzieht. In der heutigen Welt basiert das Finanzsystem weitgehend auf zentralbankengesteuertem Fiatgeld. Dieses System führt zu einem Monopol, das es den Staaten ermöglicht, durch Gelddrucken am Leben erhalten zu werden. Solche Praktiken erlauben es Regierungen, ihre Ausgabenpolitik ohne direkte Zustimmung der Bürger zu finanzieren, was oft in der Unterstützung fragwürdiger politischer Agenden wie Kriege und dergleichen resultiert.
Im Gegensatz dazu basiert Bitcoin auf einer dezentralen Technologie, die keinen König, Machthaber oder ein demokratisches Machtkollektiv benötigt, um Eigentum zu schützen oder zu garantieren. Es spielt keine Rolle, ob die CIA Bitcoin erfunden hat, niemand kontrolliert Bitcoin. Es ist wie Feuer oder Wasser ein eigenständiges Element, die Entdeckung absoluter Knappheit in Form eines dezentralen, unzensierbaren Kassenbuchs. Die Kontrolle liegt beim Individuum. Mit nur 24 Wörtern, die man sich merken oder sichern muss, kann jeder selbst auf sein Eigentum aufpassen und sein eigener Herr sein. Diese Möglichkeit der Selbstverwaltung und des Schutzes des eigenen Besitzes stellt eine fundamentale Veränderung dar, die die Notwendigkeit zentralisierter Machtstrukturen in Frage stellt und ein neues Zeitalter der individuellen Freiheit und Verantwortung einläutet.
Egal, ob du Angst hast, dass Putin oder Trump dein neuer Herrscher wird, oder die EU zu einem totalitären Superstaat mit digitalem Euro und Social-Credit-System mutiert – Bitcoin bietet eine Lösung. Durch seine begrenzte Geldmenge entzieht Bitcoin den Regierungen die Möglichkeit, die Geldpolitik zu manipulieren oder Vorhaben zu finanzieren, die du nicht unterstützen möchtest, wie z.B. Kriege, den digitalen Euro und andere menschenfeindliche Maßnahmen.
Kaufen statt Wählen
Du erhältst als Individuum die volle Kontrolle über deine finanzielle Macht, und dein Kaufverhalten wird zu einem politischen Akt, der ohne Zwang auskommt. Du hast die Freiheit, zu entscheiden, was du unterstützen möchtest, und trägst so aktiv zur Gestaltung der Welt bei, in der du leben möchtest.
Abstimmung mit Füßen
Bitcoin gibt dir die ultimative Mobilität zurück, da du dein Vermögen nicht in Form eines Hauses oder Gold schützen musst. Es sind nur 24 Wörter, die du über die Grenze bringen musst, um in letzter Instanz mit den Füßen abzustimmen, wenn dir das System zu totalitär wird. Diese Flexibilität ist besonders wertvoll in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit.
Ein historisches Beispiel für die Bedeutung der Mobilität des Vermögens ist die Reichsfluchtsteuer, die von den Nationalsozialisten eingeführt wurde. Diese Steuer wurde auf das Vermögen von jüdischen Bürgern erhoben, die Deutschland verlassen wollten, und stellte eine erhebliche Hürde dar, um ihr Vermögen ins Ausland zu transferieren, aber auch um selbst das Land zu verlassen. Viele Menschen verloren dadurch nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihre Lebensersparnisse, während sie versuchten, dem Regime zu entkommen.
Im Gegensatz dazu ermöglicht Bitcoin es dir, dein Vermögen schnell und sicher zu transferieren, ohne von staatlichen Eingriffen oder willkürlichen Steuern abhängig zu sein. Diese Form der finanziellen Freiheit gibt dir die Möglichkeit, in schwierigen Zeiten zu handeln und deine Zukunft selbst zu gestalten.
Bitcoin stellt die traditionellen Machtstrukturen in Frage, indem niemand die Kontrolle über die Geldpolitik hat. Bitcoin kennt keine Politik, keine Hautfarbe, keine Religion, keine Grenzen, keine Nationalität, kein Geschlecht und keine Vorurteile. Es ist ein dezentralisiertes System, das allein auf Transparenz und mathematischen Prinzipien basiert, wodurch alle Teilnehmer gleichberechtigt behandelt werden. Es ist eine Einladung, sich von einem System zu lösen, das auf Zwang basiert, und stattdessen auf freiwillige Interaktion und persönliche Verantwortung setzt. In einer solchen Umgebung wird jede finanzielle Entscheidung zu einer bewussten Wahl, die deine Werte widerspiegelt und die Welt beeinflusst.
10. Fazit
Letztendlich bleibt eine entscheidende Frage: Wie kannst du jemand anderen dazu legitimieren, über dich und andere Zwang auszuüben, wenn du selbst dazu überhaupt keine Legitimation hast? Diese Frage fordert uns auf, unser Verständnis von Demokratie und politischer Macht grundlegend zu überdenken und ermutigt uns, neue Wege zu beschreiten, die Freiheit und Selbstbestimmung in den Vordergrund stellen. Bitcoin könnte ein Mittel auf diesem Weg sein, das es uns ermöglicht, die Kontrolle über unser eigenes Leben zurückzugewinnen und eine Welt zu schaffen, die auf unseren individuellen Entscheidungen basiert. Doch es fängt bei jedem einzelnen an, damit, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen, welche Haltung wir dabei haben und wie wir mit ihnen kommunizieren.
Werde ein souveränes Individuum!
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Siehe auch:
Quellen:
- „Die gefährlichste aller Religionen“ von Larken Rose – Die gefährlichste aller Religionen zu erkennen, ist der erste Schritt in ein freies und selbstbestimmtes Leben. Für jeden einzelnen von uns. ↩︎
- Latané & Darley, 1970; Latané & Nida, 1981; für einen neueren metaanalytischen Überblick vgl. Fischer et al., 2011 ↩︎
- „The Theory of Money and Credit“ – In diesem Buch analysiert Mises die Rolle des Geldes in der Wirtschaft und die Auswirkungen von Inflation und Geldschöpfung. ↩︎
- „The Road to Serfdom“ – Hayek argumentiert, dass staatliche Eingriffe in die Wirtschaft, einschließlich Preis- und Lohnkontrollen, zu einer schleichenden Tyrannei führen können. Er behandelt auch die Auswirkungen von Inflation und staatlicher Regulierung. ↩︎
- „Essai sur la Nature du Commerce en Général“ von Richard Cantillon ↩︎
- „Power and Market: Government and the Economy“ von Murray Rothbard – In diesem Buch untersucht Rothbard die negativen Auswirkungen staatlicher Interventionen, einschließlich Steuern und Importzöllen, auf die Wirtschaft. ↩︎
- Hidden Repression: How the IMF and World Bank Sell Exploitation as Development“ von Alex Gladstein ↩︎
- Der Kobra Effekt ↩︎
- „Die Französische Revolution“ von Eric Hobsbawm – Eine umfassende Analyse der politischen und sozialen Umwälzungen während der Revolution. ↩︎
- „The Origins of Political Order: From Prehuman Times to the French Revolution“ von Francis Fukuyama – Dieses Buch bietet eine umfassende Analyse der Entwicklung politischer Institutionen und der Rolle von Herrschern im historischen Kontext. Fukuyama diskutiert, wie Macht ursprünglich zum Schutz der Bürger gedacht war, aber oft missbraucht wurde, was zu sozialen Unruhen und Revolutionen führte. ↩︎
- Ja, Hitler und die Nazis waren Linke (Sozialisten)
Ludwig von Mises: In „Die Gemeinwirtschaft“ (1922) kritisiert Mises den Sozialismus und diskutiert die Gefahren, die von totalitären Regimen ausgehen. Er argumentiert, dass der Nationalsozialismus, obwohl er sich als antikommunistisch präsentierte, in vielen seiner wirtschaftlichen und sozialen Politiken sozialistische Züge aufwies. ↩︎ - A History of the Jews von Paul Johnson ↩︎
- „The Ethics of Liberty“ von Murray Rothbard – Rothbard argumentiert für eine Gesellschaft, die auf freiwilligen Vereinbarungen basiert, und untersucht die Rolle von Gesetzen und Zwang. Er bietet eine libertäre Perspektive auf die Notwendigkeit von Regeln und die Möglichkeit, dass diese ohne staatliche Gewalt aufrechterhalten werden können. ↩︎
- „Die Ordnung der Freiheit“ von Hans-Hermann Hoppe – Eine Diskussion über die Rolle von Eigentum und Freiheit in der Gesellschaft. ↩︎
- „Anarchismus: Eine sehr kurze Einführung“ von Colin Ward – Eine Einführung in die Ideen des Anarchismus und die Frage nach der Herrschaft. ↩︎
Hinweis
Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar und distanziert sich von jeglichen Regressansprüchen. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden, die aus der Nutzung unserer Anleitungen oder Informationen entstehen. Die Nutzung erfolgt auf eigenes Risiko.
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