Eine oft gehörte FUD lautet, ob Quantencomputer Bitcoin zerstören können, doch sind sie wirklich eine Gefahr? Ich habe mein Fazit aus mehreren Quellen hier für euch zusammengefasst, um Licht ins Dunkel zu bringen und die tatsächlichen Risiken und Anpassungsfähigkeiten von Bitcoin zu beleuchten.
Die Bedrohung durch Quantencomputer
Quantencomputer haben das Potenzial, Berechnungen durchzuführen, die für herkömmliche Computer undenkbar sind. Eine der größten Befürchtungen ist, dass Quantencomputer den privaten Schlüssel eines Bitcoin-Wallets aus einem öffentlichen Schlüssel ableiten könnten. Dies wäre besonders problematisch für ältere Bitcoin-Adressen und solche, deren öffentlicher Schlüssel bereits offengelegt wurde. Es wird geschätzt, dass bis zu 21% der derzeit im Umlauf befindlichen Bitcoin anfällig für einen solchen Angriff sein könnten.
Anpassungsfähigkeit des Bitcoin-Protokolls
Glücklicherweise ist Bitcoin nicht statisch. Das Bitcoin-Protokoll kann durch sogenannte Forks aktualisiert werden, um sich neuen Bedrohungen anzupassen. Es gibt bereits mehrere Ansätze, um die Bedrohung durch Quantencomputer zu mindern:
- Quantensichere Kryptographie: Die aktuelle elliptische Kurven-Kryptographie (ECC) könnte durch quantenresistente Algorithmen ersetzt werden. Diese Algorithmen sind robuster gegenüber den Fähigkeiten von Quantencomputern und bieten eine zusätzliche Schutzschicht.
- Anpassung des Mining-Prozesses: Bitcoin könnte seinen Proof-of-Work-Algorithmus verändern, um Quantencomputer-resistenter zu werden. Es gibt bereits Modelle, die keinen Vorteil für Quantencomputer bieten, und diese könnten implementiert werden, um das Netzwerk zu schützen.
- Schutz gefährdeter Adressen: Benutzer könnten aufgefordert werden, ihre Bitcoin von älteren oder wiederverwendeten Adressen auf sicherere zu übertragen. Solche Maßnahmen könnten durch Anreize gefördert werden, um die Sicherheit des Netzwerks zu erhöhen.
Die Realität der Quantenbedrohung
Es ist wichtig zu betonen, dass Quantencomputer, die in der Lage sind, die derzeitige Bitcoin-Kryptographie zu knacken, noch nicht existieren. Insider schätzen, dass wir noch 5 bis 20 Jahre von solchen Maschinen entfernt sind. Zudem sind Quantencomputer nicht nur eine Bedrohung für Bitcoin, sondern auch für viele andere kritische Systeme, wie Banken und den E-Commerce. Daher wird weltweit intensiv an Post-Quanten-Kryptographie geforscht.
Fazit
Während Quantencomputer eine potenzielle Bedrohung für Bitcoin darstellen, ist diese nicht existenziell. Bitcoin hat sich in der Vergangenheit als anpassungsfähiges und robustes System erwiesen. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung des Protokolls wird Bitcoin sehr wahrscheinlich auch in einer Welt mit Quantencomputern bestehen können.
Weiterführende Quellen:
- Will Quantum Computing Destroy Bitcoin? (Matthew Kratter / Bitcoin University)
- Debunking the Quantum Computing Concerns (Till Musshoff)
- A Short Rant About Quantum Computing Breaking Bitcoin (Jimmy Song / Twitter Thread)
- Is Quantum Computing a Threat to Bitcoin? (Jimmy Song)
- Quantum Computers Do Not Pose an Existential Threat to Bitcoin (Michael Weymans)
- Will Quantum Computing Be The End of Bitcoin? (Arman the Parman)
- Written version
- Audio version (Delio Pera)
- Bitcoin & The Quantum Computing Risk (James Butterfill)
Hinweis
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